Die Planung der Bahnhofstraße bzw. der Ortsdurchfahrt Esens wird durch Frau Karper und Herrn Meinert vom Planungsbüro Thalen Consult GmbH anhand einer Bildschirmpräsentation vorgestellt. Die Bildschirmpräsentation ist dem Protokoll beigefügt.

Es ergibt sich folgende Diskussion aus dem Vortrag:

RM Saathoff teilt mit, dass die Bahnhofstraße eine zentrale Straße in der Stadt Esens ist.
Es sollte laut RM Saathoff alles einfließen, was zum heutigen Standard zählt, da die Straße mindestens die nächsten 25 - 30 Jahre zu befahren ist.
Er ist gespannt wie die Straße im Detail aussehen wird und lobt die harmonischen Gespräche, in denen auch der ein oder andere Wunsch der Stadt Esens aufgenommen wurde.

Beirat Fokken fordert, dass der alte Baumbestand bestehen bleibt, um die Eigenschaften einer Allee beizubehalten.
Herr Meinert antwortet, dass zwei Bäume an der Gefahrenstelle entnommen und an anderer Stelle wieder ersetzt werden. Die Bäume ragen in das Sichtfeld der Verkehrsteilnehmer, was zu Gefahrenstellen führt.

RM Mammen sieht es positiv, dass der Fuß- und Radweg vergrößert wird.
Als negativen Punkt empfindet er die zu langen Wege, um die Straße queren zu können.
Das ist für ältere Menschen ein großer Nachteil.
Er regt an, über eine Reduzierung der Geschwindigkeit in der Nähe der Innenstadt nachzudenken.
Abschließend erkundigt er sich, warum die Option des „Shared Space“ keine Alternative für die Bahnhofstraße sei.

Herr Buchholz vom NLStBV äußert sich bezüglich des „Shared Space“, dass die örtlichen Randbedingungen der Stadt Esens für die barrierefreie Straßenführung nicht das richtige Mittel wären. Aufgrund des starken Durchgangsverkehrs, bedingt durch die hohe Touristenanzahl, würden sich die Gefahrenstellen vermehren.
Zur Geschwindigkeitsreduzierung erklärt Herr Buchholz, dass die Richtlinien innerorts mit 50 km/h vorgegeben sind. Ausnahmen sind zum Beispiel die Bereiche von Schulen und Kindergärten. Bezüglich der Straßenquerungen teilt Herr Buchholz mit, dass die Richtlinien Querungen von 50 - 100 Personen vorgeben. Einen Zebrastreifen zu installieren, ist somit nicht möglich. Die Kosten einer Druckampel wären von der Stadt Esens zu tragen.

RM Münster empfindet die Erneuerung der Bahnhofstraße als sehr sensibles Thema.
Er befürchtet, dass es zu Schwierigkeiten bezüglich der Umleitungen kommen wird.
RM Münster hat den Eindruck, dass die aktuelle Baustelle Auricher Straße positive Fortschritte macht.
Die Idee von „Shared Space“ empfindet RM Münster als gut. Er ergänzt aber auch, dass der aktuelle Baumbestand zum Problem werden würde.
Er schlägt vor, im Innenstadtbereich die Möglichkeit von „Shared Space“ umzusetzen.


RM Münster erkundigt sich nach der Möglichkeit, einen Kreisverkehr im Bereich Vor dem Drostentor zu installieren, da die Radfahrer durch die Ampelschaltungen ausgebremst werden und die Fußgänger lange Wartezeiten dulden müssen.
Als Beispiel nennt er die erhöhte Anzahl an Kreisverkehren in der Stadt Wittmund.
Zudem wird der Verkehrsfluss durch einen Kreisverkehr aufrecht gehalten, im Gegensatz zu einer Ampelschaltung.
Die Förderung des Radverkehrs empfindet RM Münster als wichtigen Punkt und deshalb ist auch eine entsprechende Breite des Radweges notwendig.


Weiterhin erkundigt sich RM Münster nach der Höhe der Bordsteine und Einfahrten.
Eine weitere Frage ist, ob der Radweg in einer Linie durchgeht oder auch Absätze vorhanden sind, denn mit dem Fahrrad sind Geschwindigkeiten bis zu 25 Km/h möglich und bei diesen Geschwindigkeiten ist jeder Schlag deutlich zu spüren.
Er bittet zu beachten, dass Schlaglöcher oder Kanten auf dem Fahrradweg vermieden werden.
Herr Buchholz antwortet, dass der Fahrradweg durchgezogen wird und sich am Straßenbereich absenkt.
Er ergänzt, dass sich zwischen der Straße und dem Fahrradweg noch ein Schutzstreifen von 50 cm befindet.

RM Münster fordert, den Fahrradweg nicht zu hoch zu errichten.

Frau Karper teilt mit, dass die Kanten auch für Sehbehinderte durchaus ein Vorteil sind.
Für Fahrradfahrer oder Personen mit einem Rollator sind zu hohe Kanten auf dem Fahrradweg natürlich ein Nachteil.

RM Thedinga hält die Möglichkeit einer Mittelinsel für sinnvoll.
Als Beispiel erwähnt er dazu die Mittelinsel am NIGE für das Baugebiet der Gemeinde Stedesdorf, wodurch die Geschwindigkeit der Autofahrer verringert wird.
Herr Buchholz antwortet dazu, dass für eine Mittelinsel in der Bahnhofstraße an den Seiten rechts und links zu wenig Platz zur Verfügung steht.

RM Thedinga schlägt vor, die vereinzelten Bäume an anderer Stelle zu ersetzen und die Parkplätze für die Mittelinsel zu opfern.
 


Frau Karper teilt mit, dass empfohlen wurde, die Parkstreifen inklusive der Rinne auf 2,25 m zu verbreitern.

RM Mammen regt an, die Bordsteine auch in der Innenstadt zu senken, um einen  barrierefreien Übergang zwischen den Gehwegen und der Straße herzustellen.

Frau Karper schlägt vor, die Ideen mit aufzunehmen.
Sie gibt zu bedenken, dass Fahrzeuge sich oftmals nicht an Begrenzungen halten.

Herr Buchholz antwortet, dass innerorts eine barrierefreie Ebene zwischen den Straßen und den Gehwegen nicht möglich sei.

RM Mammen kann verstehen, dass durch eine barrierefreie Straßenführung die Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger leichter aneinander geraten.
Trotzdem hat eine Kommune die Möglichkeit, diese Variante zu realisieren.


RM Münster erklärt, dass die Niederlande ein vorteilhaftes Radverkehrskonzept besitzen.
In den Niederlanden sind nämlich überwiegend Kreisverkehre installiert worden, welche den Fahrradfahrer nicht ausbremsen.
Abschließend ergänzt er als negativen Punkt, dass zum Beispiel auch bei Regenwetter die Fahrradfahrer durch die Ampelanlagen ausgebremst werden.

Herr Buchholz teilt auf die Aussage von RM Münster mit, dass die Realisierung eines Kreisverkehrs in der Regel drei bis fünf Jahre dauert (u. a. wegen eines Planfeststellungsverfahrens).

RM Siebelts macht sich dafür stark, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen.
Er fügt hinzu, dass der Durchgangsverkehr aus Esens rausgeführt werden sollte.
Abschließend teilt er mit, dass die Stadt lebenswert bleiben soll.

Herr Buchholz erklärt abschließend, dass für die weiteren Planungen der Austausch fortgeführt wird.

Vors. Folkerts fasst abschließend zusammen, dass die vollständige Planung noch folgen wird.
Er bedankt sich für den Vortrag und schließt die Diskussion.