Sitzung: 18.11.2015 Schulausschuss
Frau Kaminski von der Landesschulbehörde berichtet über ihre Erfahrungen mit der Inklusion. Sie gibt zu Bedenken, dass ein Umdenken sowohl bei der Schule als auch bei den Eltern stattfinden müsse, um die Umsetzung des Inklusionsgedankens voranzubringen.
Die
Grundschulen nehmen jetzt alle Schüler mit Bedarf an sonderpädagogischer
Unterstützung im Förderschwerpunkt Lernen auf. Alle Kinder sollen die gleichen
Chancen durch gemeinsame Beschulung erhalten. Das ist ein Prozess, der mehrere
Jahre benötigt. In Esens wäre es zwar überschaubar, aber es erfordert trotzdem
viel Kraft und viel Gelassenheit. Eltern haben ein Wahlrecht, welche Schule ihr
Kind besuchen soll – ausgenommen Kinder
mit Förderschwerpunkt Lernen. Im Landkreis
Wittmund bestehen für Kinder mit Schwerpunkt ESE keine Förderschulen – daher
müssen faktisch also zumindest die
(kleinen) Grundschüler auch in Regelschulen beschult werden, damit sie ortnah
beschult sind.
Die Umstellung der Schulen ist eine besondere Herausforderung; es erfordert die Fortbildung der Lehrkräfte, aber auch die Förderschullehrkräfte müssen sich umstellen, da sich für diese Lehrer nicht nur die Aufgabe ändert, sondern auch der Arbeitsplatz. Die Lehrkräfte bleiben nicht an ihrer bisherigen Förderschule, sondern gehen in die einzelnen Grundschulen, um dort ihre Förderlehrtätigkeit einzubringen. Die Förderschule in Esens hat Probleme, Lehrkräfte zu bekommen, so dass ein Lehrkräftemangel herrscht, der dann auch die Grundschulen betrifft.
RM Peters stellt die Frage, wieviel Schüler es zur Zeit mit Förderbedarf an den Grundschulen gibt. Frau Wiemer teilt mit, dass es an der Grundschule Esens-Süd z. Zt. kein Kind mit Förderbedarf gibt und Frau Prange-Bentrup teilt mit, dass es an der Grundschule Esens-Nord z. Z. 4 Kinder gibt.
Das Land zahlt Ausgleichszahlungen für die Inklusionskosten. Diese Gelder werden als Einzelfallhilfe nach dem Jugendhilfegesetz gewährt. Da manche Kommunen mit Anträgen für die Einzelfallhilfe überflutet werden, denkt der Landkreis Wittmund darüber nach, diese Beträge für Schulhelfer einzusetzen.