Beschluss: abweichender Beschluss

Hierzu tragen die Herren Pruss und Schmidt von der EWE vor. Es wird auf die Sitzungsvorlage Bezug genommen. Herr Schmidt unterstreicht nochmal die klare Empfehlung konkret beim Baugebiet Falkenhamm mit Einzelbrennwertthermen und Solaranlagen zu arbeiten. Hierbei wird das wirtschaftlich und ökologisch beste Ergebnis erzielt.

Es erfolgt ein Dialog, in dem die Herren der EWE verschiedene Fragen beantworten. Folgendes wird festgehalten:

Auf Nachfragen von RM Mammen zu den Kosten des Projektes der Wärmeversorgung in Ihlow antwortet Herr Schmidt, dass er mit seinen Erfahrungswerten konkret für das Baugebiet Falkenhamm in Esens Berechnungen angestellt hat. Er hat festgestellt, dass ein ähnliches Modell nicht wirtschaftlich realisiert werden kann. Er räumt ein, dass einige Annahmen seiner Berechnung sicherlich noch etwas optimistischer angesetzt werden können. Auf der anderen Seite müssen auch Sicherheiten eingerechnet werden.

Herr Schmidt verweist abschließend darauf, dass zunächst die Gebäude vernünftig und entsprechend dick zu dämmen seien und danach das Ziel des verminderten Primärenergieverbrauchs zu betrachten ist.

RM Nerschbach merkt an, dass die Leitungsverluste bei dem vorgelegten Konzept der EWE zu hoch angesetzt sind. Bezogen auf den Gesamtwärmebedarf sind das fast 50%. Weiterhin erläutert RM Nerschbach, dass Untersuchungen des Fraunhofer Institutes einen Jahresmittelwert von 11% ergeben haben. Herr Schmidt erläutert hierzu, dass er pro laufenden Meter Wärmeleitung mit 25 Watt an Verlust gerechnet hat. Die Untersuchung des Fraunhofer Institutes sind ihm bekannt. Hierbei handelt es sich tatsächlich um einen Mittelwert, wobei größere Anlagen dominieren.

Weiterhin erkundigt RM Nerschbach sich zur Möglichkeit der Stromverwertung bei einem Blockheizkraftwerk. Nach Aussage von Herrn Schmidt muss der Strom nicht zwangsläufig ins Netz eingespeist werden. Sinnvoll ist es, den Strom direkt vor Ort zu verbrauchen.

RM Mammen kennt die EWE als innovatives Unternehmen und vermisst hier solche Ansätze. Herr Schmidt antwortet, dass er zurzeit nichts serienreifes präsentieren kann. Ansätze in Richtung Brennstoffzelle und Mikro-BHKW sind zurzeit in der Entwicklung bzw. Erprobung.

Auf Nachfragen von RM Janßen zur Wirtschaftlichkeit eines Blockheizkraftwerkes erläutert Herr Schmidt, dass er nicht pauschal sagen kann, wie viele Wohneinheiten für eine wirtschaftliche Betriebsführung notwendig sind. Hier muss jeweils der Einzelfall betrachtet werden. Zudem sollte eine Wärmequelle günstig vorhanden sein. Auch der Strom muss voll abgenommen werden, um ein Optimum zu erreichen.

Weiterhin spricht sich RM Janßen für die Weiterentwicklung eines Energiekonzeptes aus. Dies ist losgelöst vom Baugebiet zu sehen.

Der Bauausschuss trifft bei einer Gegenstimme folgende Beschlussempfehlung:

Für das Baugebiet „Falkenhamm“ werden KfW-70-Häuser festgelegt. Ein Energiekonzept wird nicht entwickelt.

Zudem wird einstimmig bei zwei Enthaltungen die Empfehlung getroffen, langfristig ein Energiekonzept für das gesamte Stadtgebiet zu entwickeln.