Das städtebauliche Konzept sowie die Oberflächenentwässerung und verkehrliche Erschließung zum Baugebiet Armenland werden anhand einer Bildschirmpräsentation von Herrn Lux, Frau Ehnts und Herrn Ahrens vorgestellt.

Folgende Diskussion ergab sich aus dem Vortrag:

BM Emken fragt nach, ob im nordöstlichen Bereich der geplanten Mehrparteienhäuser eine Bebauung mit 2 Vollgeschossen möglich sei.

Herr Lux teilt mit, dass im nordöstlichen Bereich die Mehrparteienhäuser mit 2 Vollgeschossen geplant sind, um überhaupt Mehrparteienhäuser umzusetzen.
Doppelhäuser sind im östlichen Bereich ebenfalls mit einer eingeschossigen Bebauung geplant.
Im westlichen Bereich des Plangebietes sind Einfamilien- und Doppelhäuser mit einer eingeschossigen Bauweise geplant.
Die Grundflächen- und Geschossflächenzahlen sind in den jeweiligen Bereichen entsprechend angepasst.

Frau Ehnts ergänzt, dass das Oberflächenentwässerungskonzept zunächst mit der Verwaltung abgestimmt wurde. Geplant ist, das Regenrückhaltebecken klimaneutral zu gestalten.
Es sind derzeit drei Regenrückhaltebecken erforderlich. Entlang der beiden mittleren Regenrückhaltebecken und des Spielplatzes ist ein Fußweg geplant.

Herr Ahrens ergänzt zu der verkehrlichen Anbindung des geplanten Baugebietes, dass es sich bei der Bensersieler Straße um eine alte Landesstraße handelt. Der Untergrund ist dementsprechend nicht mehr im besten Zustand.
Bei der Variante des Linksabbiegers wären ungefähr 200 Meter zu erneuern und bei der Variante des Kreisverkehrsplatzes müssten 130 Meter der Fahrbahn saniert werden.
Die Erneuerung und die Umsetzung der Bushaltestellen sind bereits in den vorliegenden Planungen berücksichtigt worden.
Weiterhin erläutert Herr Ahrens, dass die Radwegführung komplett um den Kreisverkehrsplatz herumführt. Derzeit wird mit der maximalen Größe des Kreisverkehrsplatzes gerechnet. Es besteht laut Herrn Ahrens aber auch die Möglichkeit einer Verkleinerung des Kreisverkehrsplatzes.
Beim Linksabbieger empfiehlt Herr Ahrens noch eine Ampelanlage mit einzuplanen, um das Verlassen der Baugebiete zu vereinfachen.
Zudem sind Fahrbahnteiler in den Einmündungen vorgesehen, da sich der betroffene Bereich außerhalb geschlossener Ortschaften befindet.
Ein großer Unterschied bei den anfallenden Kosten liegt im Vergleich beider Varianten nicht vor.

Frau Ehnts ergänzt noch, dass sich die Kosten aufgrund der Entsorgung des belasteten Asphalts erhöhen könnten. Ob ein belasteter Asphalt vorliegt, wird durch das noch erforderliche Baugrundgutachten geklärt.

BM Emken erkundigt sich bei Herrn Ahrens, welche Variante er persönlich bevorzugen würde.

Herr Ahrens hat grundsätzlich eine neutrale Meinung.
Als Vorteil für den Kreisverkehrsplatz sieht er die Anbindung an die Grashauser Flage.
Das hohe Verkehrsaufkommen mit durchschnittlich 600 Fahrzeugen spricht zudem auch für den Kreisverkehrsplatz.
Ein Vorteil für den Linksabbieger wäre die gerade Durchfahrt für die Kraftfahrzeuge und vor allem für den Schwerlastverkehr.

RM Mammen fragt nach, wo die neuen Bushaltestellen positioniert werden.
Herr Ahrens zeigt anhand der Bildschirmpräsentation die Positionierung der neuen Bushaltestellen.
Frau Ehnts weist daraufhin, dass durch die haltenden Busse die Verkehrssicherheit erhöht wird.

StD Hinrichs denkt, dass dies eine Frage der persönlichen Meinung sei.
Er selbst tendiert dazu die zukünftigen Planungen mit dem Kreisverkehrsplatz weiter fortzuführen.
Der Kreisverkehrsplatz würde eine bremsende Wirkung auf die PKW Fahrer aus Richtung Bensersiel erzielen, um die Geschwindigkeit zu verringern.
Bezüglich der Bushaltestellen ist StD Hinrichs der Meinung, diese etwas weiter entfernt vom Kreisverkehrsplatz zu positionieren.
Zudem schlägt er vor, das naheliegende Ortsschild hinter den Kreisverkehrsplatz zu positionieren. Dafür müssten aber zunächst noch Gespräche mit den Fachbehörden aufgenommen werden.

RM Siebelts bemängelt, die Sitzungsvorlagen erst gestern erhalten zu haben.
Die Aufteilung der Einfamilien – und Mehrparteienhäuser hält er für positiv.
Bezüglich der verkehrlichen Erschließung tendiert er ebenfalls dazu, den Kreisverkehrsplatz in den Planungen weiter zu konkretisieren.
Zu bedenken gibt RM Siebelts, dass es bereits zu langen Verkehrsstaus auf der Bensersieler Straße führt,  wenn die Schiffe von Langegoog in Bensersiel eintreffen. Durch die hohe Anzahl an Grundstücken wird sich die Situation zu den verkehrlichen Stoßzeiten noch verschlechtern.
Eine Ampelkreuzung würde den Verkehrsfluss laut RM Siebelts noch weiter stören.
Die Positionierung der Regenrückhaltebecken hält RM Siebelts für positiv.
Abschließend gibt er zu bedenken, nicht zu viele Auflagen für die Grundstücke vorzusehen, damit sich die Bürger die Grundstücke auch leisten können.

RM Ritter erkundigt sich, ob der Abzweiger auf der Bensersieler Straße bestehen bleibt.
Herr Ahrens erläutert, dass der Abzweiger aufgrund des relativ geringen Verkehrsaufkommens bestehen bleibt.

RM Ritter hat dann noch die Nachfrage, wie tief das Regenrückhaltebecken ausgehoben wird und ob ein Zaun entlang des Regenrückhaltebeckens zur Absicherung geplant sei.

StD Hinrichs denkt, dass aufgrund von bereits vorhandenen Gerichtsurteilen und aus Gründen der Sicherheit ein Zaun entlang des Regenrückhaltebeckens als Absicherung dienen sollte.

RM Münster empfindet den Vortrag grundsätzlich positiv.
Er bemängelt die einzelnen Grundstücksgrößen, da diese seiner Meinung nach noch zu groß geschnitten sind.
RM Münster schlägt vor, die Grundstücke anstelle der vorgesehenen Einfamilienhausbebauung auch mit Doppelhäuser zu bebauen.
Die Grundstücksanzahl mit ca. 60 Einfamilienhäusern empfindet RM Münster zu hoch.
Es soll mit der versiegelten Fläche gespart werden. Dass Wohnraum durch das Baugebiet geschaffen wird, begrüßt RM Münster.
Bei der Vergabe der Baugrundstücke sieht RM Münster noch einige Probleme.
Er erkundigt sich, ob die Tiny-Häuser als Dauerwohnungen ausgewiesen werden.
BM Emken bejaht dies.

RM Münster fordert, die energetischen Aspekte zu berücksichtigen.
Als wichtigen Punkt sieht er die Begrünung der Dachflächen durch Festsetzungen im B-Plan zu ermöglichen.
Dass die Bauplätze für jeden Bürger bezahlbar sind und dass jeder Bürger einen Bauplatz erhält, ist laut RM Münster nicht mehr zeitgemäß.
Ziel muss sein, dass der Energieverbrauch sinkt und keine fossilen Brennstoffe bei den zukünftigen Gebäuden als Versorgung genutzt werden. Eine Nachrüstung für die entstehenden Gebäude soll dadurch vermieden werden.
Weiterhin regt er an, Energiespeicher zu installieren, um im Sommer die entstandene Energie für die Wintermonate zu nutzen.
Bezüglich der geplanten Pflicht zur Anbringung von Photovoltaikanlagen hofft RM Münster auf eine schnelle Einführung durch die Bundesregierung.
Ein weiterer Aspekt wäre die Installation von Batteriespeichern. Diese sparen laut RM  Münster Platz und sind günstiger im Preis.
Abschließend fasst er zusammen, mehr Doppelhäuser in die Planung mit aufzunehmen.
Die Bürger verabschieden sich mittlerweile von einem großen Gartenbereich.
Eine Kreisverkehrsanlage als verkehrliche Erschließung des Baugebietes hält RM Münster für positiv und erkundigt sich nach dem Durchmesser.

Herr Ahrens teilt mit, dass der Durchmesser derzeit bei 35 m liegt. Es besteht zudem die Möglichkeit, den Durchmesser auf 32 m zu verringern.

RM Mammen erklärt, den Kreisverkehrsplatz ebenfalls zu bevorzugen. Er fordert, die Haltestellen vernünftig zu positionieren.
Zudem regt er an, mit der versiegelten Fläche möglichst sparsam umzugehen.
Die Aufteilung von Einfamilienhäusern, Doppelhäusern und Mehrparteienhäusern sollte noch verbessert werden. Konkret wünscht sich RM Mammen ebenfalls, dass mehr Grundstücke für Doppelhäuser festgelegt werden.
Im nordöstlichen Bereich sollen Mehrparteienhäuser konzentriert werden. Durch eine mögliche Änderung der Straßenführung könnten noch mehr Wohnungen in dem Bereich realisiert werden.
Abschließend regt er an, eine verstärkte Begrünung im Bereich des Kindergartens vorzunehmen.

Herr Lux erklärt, dass bereits ein 5 m breiter Streifen zur Bepflanzung im B-Plan Nr. 99 für den Kindergarten existiert.
Die Ausweitung des Gebietes für die Mehrparteienhäuser müsste schon konkret abgegrenzt werden, da in dem Bereich eine zweigeschossige Bebauung festgesetzt wird.
Bezüglich der Bereiche für die Einfamilien- und Doppelhäuser hat man die Möglichkeit, entweder den ganzen Bereich auszuweisen oder nur bestimmte Teilbereiche.

RM Mammen äußert, auf größeren Flächen Doppelhäuser festzusetzen.

Herr Lux ergänzt, dass auch die Möglichkeit besteht, den Bereich für die Mehrparteienhäuser auszuweiten. An wen die Grundstücke letztendlich verkauft werden, obliegt der Stadt Esens.
Festsetzungen zur Energiegewinnung im B-Plan zu treffen, gestaltet sich laut Herrn Lux schwierig.
Bezüglich der Solardachtechnik könnte man Festsetzungen treffen, wie zum Beispiel 30 % des Daches mit Photovoltaikanlagen auszustatten.
Weitere Regelungen zur Energiegewinnung sind im Kaufvertrag zu regeln.

RM Mammen würde es begrüßen, wenn weitere Gedanken mit einfließen und die zukünftigen Siedlungen autark werden.

Frau Ehnts merkt an, dass bei einer erhöhten Flächenversiegelung auch die Größe des Regenrückhaltebeckens angepasst werden müsste.

BM Emken empfindet es positiv, dass im oberen Bereich die Bebauung von Mehrparteienhäusern ermöglicht wird.
Im westlichen Bereich wünscht sich BM Emken, dass die Grundstücke für die Einfamilienhausbebauung verkleinert werden, um eine zu große Flächenversiegelung zu vermeiden.
Abschließend favorisiert BM Emken auch die Kreisverkehrsanlage.

RM Münster denkt, dass die Nachfrage aufgrund der niedrigen Grundstückspreise so hoch ist.
Viele Bürger schreiben sich in die Bauplatzbewerberliste ein und nutzen den Erhalt eines Grundstückes dann als Investition.

BM Emken verweist auf die Vergabekriterien für Grundstücke und dass man nur einmal ein Baugrundstück von der Stadt Esens erhalten kann.

RM Münster teilt daraufhin mit, dass die Kriterien umgangen werden, indem die Kinder auf die Bauplatzbewerberliste eingeschrieben werden.
Nach 10 Jahren werden die Gebäude dann verkauft oder vermietet und als Investition genutzt.
RM Mammen ist der Meinung, mit den Vergaberichtlinien gegensteuern zu können.
Er fordert zudem, die Grundstücke im Bereich der Mehrparteienhäuser zu optimieren.
Bezüglich der hohen Baukosten sieht er die Stadt Esens machtlos. Dagegen sind im Energiebereich durchaus Möglichkeiten vorhanden und diese sollten dann auch umgesetzt werden.
Die entstehenden Kosten könnten dann durch den Grundstückspreis ausgeglichen werden.
Ein großes Ziel muss sein, die Energiekosten zu senken.

RM Siebelts denkt, dass die hohen Baukosten bestehen bleiben und befürchtet, dass dadurch der Verkauf der Grundstücke lange dauern wird.
Abschließend fordert RM Siebelts, aufgrund des verspäteten Eingangs der Sitzungsunterlagen den Beschluss im nächsten Verwaltungsausschuss vorzunehmen.

StD Hinrichs nimmt dies zur Kenntnis und erklärt, dass die Diskussion protokolliert wurde und alle teilnehmenden Ratsmitglieder bis zu der nächsten Sitzung des Verwaltungsausschusses nochmal Zeit zum Überlegen haben.