Beschluss: abweichender Beschluss

Abstimmung: Enthaltungen: 3

Der Rat der Stadt Esens spricht sich dafür aus:


1. dass die Samtgemeinde Esens den Kinderspielkreis im Ortsteil Bensersiel, wie ursprünglich vorgesehen, zügig in einen Kindergarten umwandelt.


2. den im Jahr 2008 vom Architekten Heinz Rüstmann entworfenen Neubau nicht auf dem jetzigen Spielkreisgrundstück, sondern auf einem noch festzulegenden Grundstück im Ort umsetzt. Die Planungen sind unter Beteiligung des örtlichen Planungsausschusses an das Grundstück anzupassen.


3. dass der Kindergarten eine spezifische konzeptionelle Schwerpunktsetzung erhält. Am Standort bietet sich in besonderer Weise die thematische Einbindung „Wattenmeer und Küste“ an.







StD Buß erläutert ausführlich die Vorlage, in der Argumente für einen Standort in Bensersiel ebenso wie für einen in Esens genannt werden. Er spricht sich auch in seiner Funktion als Samtgemeindebürgermeister eindringlich für einen Standort im nördlichen Teil von Esens, beispielsweise Hohekamp, aus. Samtgemeinde und Stadt brauchen langfristige zukunftsfähige und finanzierbare Strukturen sowie flexible Lösungen an zentralen Standorten. Die Geburtenzahlen sprechen eindeutig gegen einen Standort Bensersiel. In Bensersiel wurde in den letzten 2 Jahren ein Kind geboren. Die für eine positive Entwicklung notwendigen strukturpolitischen Entscheidungen, z. B. durch die Schaffung weiterer Baugebiete, hätten vor 20 oder 30 Jahren getroffen werden müssen. Sie heute nachholen zu wollen, dürfte unmöglich sein. In den nächsten Jahren wird es weitere Veränderungen im Kindertagesstättenbereich geben. Auf Grund der demographischen Entwicklung wird die Zahl der Regelkinder (2 bis 6-jährige) weiter abnehmen. Die Zahl der Krippenkinder, also unter 3-jährige, wird zunehmen. Denkbar wäre, dass die neue Einrichtung zunächst als eingruppiger Kindergarten gebaut, aber schon eine spätere Nutzung als Krippe mit berücksichtigt wird. Steht diese Einrichtung in Esens, könnten sie dann auch Kinder aus Stedesdorf oder Holtgast besuchen, denn eine Krippe an jedem Kindergartenstandort wird es nicht geben. Zudem ist auch die finanzielle Seite nicht außer Acht zu lassen. Jeder freie Platz in einer Kindertagesstätte kostet die Samtgemeinde rund 3.000,00 € jährlich. Ziel muss also eine möglichst hohe Belegung sein. Das Finanzierungsinstrument ist die Samtgemeindeumlage. Diese trägt die Stadt mit mehr als der Hälfte. Bei einem Standort beispielsweise am Hohekamp läge die Entfernung für Eltern in Ost-Bensersiel bei drei bis vier Kilometern. Eine Entfernung, die von vielen anderen Eltern täglich gefahren werden muss.


RM Saathoff kann die Ausführungen von StD Buß nicht nachvollziehen, da Bensersiel damit eine Chance genommen wird. Bensersiel als Ortsteil muss sich weiterentwickeln. Für junge Eltern wäre ein Themenkindergarten mit dem Schwerpunkt „Wattenmeer und Küste“ sehr attraktiv. RM Deppermann verweist darauf, dass die Entwicklung des Ortsteiles Bensersiel gestärkt werden soll. Mit dem Schwerpunkt „Wattenmeer und Küste“ könnte ein interessanter Kindergarten entstehen. RM Uden ist enttäuscht über die Ausführungen von StD Buß. Das Dorfleben in Bensersiel könnte zerstört werden. Bensersiel braucht ein dörfliches Leben für die Entwicklung des Fremdenverkehrs. RM Strauß weist darauf hin, dass der Kindergarten zurzeit sehr gut ausgelastet ist. Der Kindergarten soll sich von anderen abheben, um attraktiv zu bleiben. Die thematische Arbeit „Küste und Wattenmeer“ ist zu begrüßen. Der Kindergarten könnte eine Bereicherung für die gesamte Stadt werden. RM Hedlefs erwähnt, dass mit dem Standort im Norden von Esens ein Kompetenzzentrum geschaffen werden könnte. Es ist für viele Eltern einfacher, diesen Standort zu wählen. Stv. BM Mammen weist darauf hin, dass soziale Aspekte wichtig für diese Entscheidung sind. Daher muss die Eigenentwicklung des Ortsteiles Bensersiel gefördert werden. Die Stadt muss als Gesamtheit betrachtet werden. Er hofft, dass der Bensersieler Kindergarten bei einer entsprechenden Qualifizierung gut besucht ist. Auch RM Nerschbach unterstützt diese Auffassung.


Sodann fasst der Rat bei drei Enthaltungen folgenden Beschluss: